Pech mit der Pierra Menta

Lenzi und ich meldeten uns nach der Tour de Rutor noch kurzfristig zur ersten „L’Étape de Pierra Menta“ an. In Arêches wird auf den „Spuren der Pierra Menta“ ein eintägiges Skitourenrennen über 900hm, bzw. 1800hm ausgerichtet. Nachdem es in diesem Jahr mangels Partners nicht mit der Pierra Menta geklappt hat, wäre es eine Möglichkeit dort nochmal ein Rennen zu gehen, in der Nähe sind wir mehr oder weniger auch, und Lenzi würde Arêches kennenlernen.
Doch mit unseren COVID Erkrankungen macht das keinen Sinn, Lenzi ist eh noch zuhause, also sage ich alles wieder ab.

Windzeichen des 4ers

Ich habe bei Bonneville in der Nähe von Hauteluce eine flache, nordseitige Tour gefunden und fahre noch am Samstag dort hin. Sonntagfrüh friert mir das Wasser im Bus gerade nicht ein, und nach den ersten frühen Vögeln geht es auf der Piste 300hm nach oben. Hier liegt der Neuschnee auf Nichts. Es geht wirklich flach durchs Gelände, und der kalte Schnee hält lange. So gönne ich mir vom Gipfel noch einen 350Hm Abstecher nach Süden und nordseitig gehen sich bis Mittag noch Schwünge im Pulver aus.

 
Bis Mittags Pulver Südseitig allein Pierra Menta Aravis von Süden Gaaanz flach Einmal mehr Mont Blanc Sieht nach Februar aus Neuschnee auf Nichts

Abends fahre ich noch nach Arêches. Auf dem Weg dorthin besuche ich Marc, bei dem wir 2019 nach der Pierra Menta übernachteten. Als in Frankreich verheirateter und in Paris lebender englischer Rentner besitzt er bei Beaufort ein älteres Châlet, das er über die Jahre restauriert. Wenn er dort nicht arbeitet, engagiert er sich in Arêches für die Pierra Menta, den UTMB, oder sonstige Aktivitäten. Er und seine Frau kamen gerade vor einer Stunde aus Paris an. Er lädt mich ein, um zu kochen, duschen, den Abend bei ihnen zu verbringen. Mir geht es recht gut, da ich aber nicht weiß, wie mein Covid Zustand ist, bleibe ich weit vor der Haustüre stehen, lehne dankend und bedauernd ab und wir unterhalten uns ausgiebig.

Am Morgen verabschiedet sich der Tisch aus dessen Halterung. Je schräger das Brett, desto kürzer das „ssstt“ , desto eher das „Bumms“: Ein Liter Schwarzer Tee versickern irgendwohin im Bus und ich muss zwei Sitzpolster waschen. Den Plan für heute hatte ich schon verworfen, wollte sofort los einen Campingplatz mit Waschmaschine suchen. Aber dann fahre ich doch nach Le Planey, um über die Piste zum Grand Mont zu gehen. Nicht unbedingt einfallsreich, aber ich bekomme so einen Überblick auf die Schneelage und ich könnte mit Lenzi, der Morgen in Annecy eintrifft, wiederkommen.

Zuerst unerlaubter Weise, aber auf französische Art doch tolleriert, geht es auf der Piste hinauf. Mir wird klar, warum ich hier bei manchmal bei der Pierra Menta so geschnauft habe: Ganz schön steil… Oben am angelegten Skitourenaufstieg hinüber zum Grand Mont. Immer wieder erkenne ich den ein oder anderen Hang aus der Pierra Menta – einfach lässig, wie sie hier für das Rennen das Geländee immer wieder neu nutzen, kombinieren. Ich sehe mögliche Ziele für die nächsten Tage. Eine tolle Gegend, mit unglaublich vielen Tourenzielen. Später allein am Grant Mont, wo sonst zur Pierra Menta tausende Zuschauer stehen… Runter anfangs noch aussenrum und lieber sicher, dann gehts über eine Pierra Menta Abfahrt ins Gelände. Pulver, Bruchharsch, Firn, Lawinenkegel, am Bach entlang schlängeln und ausgefahrener Forstweg – hat also doch noch mit der Pierra Menta geklappt 😉

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