8 Etappen durch die Ostalpen

Das Salz in der Suppe
Das Salz in der Suppe

wie im vergangen Jahr fahre ich dieses Jahr wieder beim PeakBreak mit. 8 Etappen, etwa 900km und etwa 20.000 Höhenmeter stehen uns auf dem Weg von Kärnten über S-Tirol, Salzburg, Steiermark und zurück nach Kärnten im Weg. Bergankünfte auf dem über die Schotterstrasse zu befahrenden Kronplatz und dem Kitzbühler Horn sind das Salz in der Suppe.

Anreise

Das Briefing ist vorbei, das Rad steht bereit, Nummer am Trikot, alles vorbereitet und 8 Etappen warten auf uns.

Mal sehen, wieviel die Skitouren des Winters hinterlassen haben. Ich habe mich nicht konkret auf den PeakBreak vorbereitet, aber schon darauf hin trainiert. Wir werden sehen…

Es sind viele aus dem letzten Jahr bekannte Gesichter am Start. Ein einziges „Servus“ hier und „Servus“ da. Sehr schön. Nur leider kein Internet in der Pension, deshalb alles etwas kurz.

1. Etappe, Sella Nevea – Nassfeld, 122km, 2.200Hm

Desaster. Wieder einmal zu schnell mit der ersten Etappe gestartet, in der Hitze am ersten Pass hinaf zur Sella Nevea bereits krampfende Waden. Die Gruppe zischt an der Verpflegungsstation vorbei und weil ich meine, es käme hinter uns niemand mehr und ich müsse den langen Weg im Tal allein zum Nassfeld fahren, rausche ichauch am Wasser vorbei. Natürlich totaler Blödsinn, weil wenn Du Krämpfe hast, sollst Du trinken. Und weil wir ja die erste Gruppe hinter ein paar Ausreißern sind, kommen nach uns noch genügend Fahrer um mit ihnen im Tal gegen den Wind zu fahren. Aber mei, so ists im Eifer des Gefechts. Am Nassfeld dann endlich Wasser geholt, aber dort natürlich viel zu spät. Nun auch noch so der Einbruch und die 1.000Hm hinaufgequält. Fängt ja gut an. In der Abfahrt aber wieder bisserl aufgeholt und als 22 (AK 15) den Tag beendet. Das wär besser gegangen.

2. Etappe, Tröpolach – Bruneck, 193km, 3.200Hm

Etwas mehr Zurückhaltung bitte – das war mein Thema heute. Als auf dem Weg nach Sillian angegriffen wurde, regelte ich ab und ließ die Gruppe fahren. 70m hinter ihnen fuhr ich noch ein paar Minuten lang mit, kam aber nicht wieder ran, ohne viel zu investieren. Also bisserl langsamer getan und auf paar Leute gewartet. Man ist j alernfähig. Zu etwa acht fuhren wir dann recht harmonisch bis Cortina, um dann in den letzten Anstieg zum Falzarego zu starten. Anfangs noch im Soll, musste ich doch bald rausnehmen. Letztlich kam aber ganz gut hinüber, anders als im letzten Jahr, als die langen Geraden des Falzarego einfach nicht enden wollten. Oben warteten noch 45km und weitere 300Hm Anstieg auf dem Weg nach Bruneck. In der Abfahrt nach Zwischenwasser waren wir zu Dritt und im Gegenanstieg bei Zwischenwasser wurden wir von Frank Bönigk eingeholt. Er war am ersten Tag vor mir im Ziel und mit Torsten Pammiminger  war auch der hinter mir liegende in unserer Gruppe. Frank fuhr richtig schnell in den Anstieg. Sakra… Da er aber etwas von dessen Länge überrascht war, wurde es auch wieder langsamer. Gut, dass ich den Berg noch vom letzten Jahr kannte. Die folgende Abfahrt kam mir wieder entgegen und ich konnte mich etwas absetzen. Kurz überleggt, ob ich auf die Jungs warten soll… Ahwah! Noch zehn kilometer, das meiste bergab – schaust mal. Also gschmeidig die Bremsen offen gelassen und mit etwa 30 Sek. vorsprung in Bruneck angekommen. Zum Ziel an der Talstation der Kronplatz Seilbahn gehts nochmal rauf. Jetzt Finale und schön kontrolliert weiter fahren. Umgeschaut und die Jungs fallen zurück. Nochmal kurze Abfahrt, Gegenwind, das Ziel in Sichtweite, nochmal Anstieg und durch. Endlich. Passt. Insgesamt um einen Platz verbessert. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

3. Etappe, Bergzeitfahren kronplatz

Etwa 1,5h Fahrzeit sind zu erwarten auf der Strecke von Bruneck hinauf zum Kronplatz. Zuletzt geht es auf 5km über eine zumeist unbefestigte klassische Bergstrasse auf der bereits der Giro hinauf führte.

Im Briefing am Vorabend wurden wir mit dem Satz motiviert, wir sollen uns den Schmerz zum Freund machen. Ich motiviere mich zusätzlich mit einm “Go!Go!Go!” auf dem Oberrohr… 😉 Bei der letztjährigen TransAlp hatte ich das immer Ohr, wenn meine Teampartnerin Kerstin hinter mir ein schnelleres Tempo anschlug.

Den Schmerz zum Freund machen
Den Schmerz zum Freund machen

Bereits auf den ersten Km habe ich das Gefühl, dass es gut läuft. Den vor mir gestarten Fahrer habe ich nach wenigen Kilometern eingeholt und nach 20 Minuten fühle ich mich noch immer gut. Es geht wellig auf einer schmalen Strasse dahin, kurze giftige Rampen, Abschnitte zum Dahinrollen und etwas knifflige Abfahrten wechseln sich ab. Endlich auf der Bundesstrasse in der gleichmässigen Steigung taste ich mich an die angepeilte Leistung heran und kann sie gut halten. Ich trinke viel und alles läuft nach Plan. vom letzten Jahr kenne ich den Anstieg und bin überrascht, wie schnell die einzelnen Stationen vorbeiziehen. Hier die Stelle, an der ich letztes Jahr bei der TransAlp ein Stück vorausgefahren war um meine Pedalplatten neu einzustellen… Schon wieder ein Jahr her.

Und schon gehts runter von der Strasse: Die Schotterstrasse ist deutlich tiefer. lockerer und schwerer zu fahren als im letzten Jahr. So manche Kehre verlangt vollen Einsatz um auf dem Rad zu bleiben und anschließend brauch ich immer einige Meter um mich davon zu erholen. Auf dem letzten Kilometer warten die steilsten Abschnitte, einige davon sind befestigt. Hier bläst es nochmal richtig die Oberschenkel auf und der gute Freund Schmerz wird allgegenwärtig. An der letzten Kehre winkt von einer Tafel Marco Pantani herunter und auch wenn über ihm der große Dopingschatten hängt, wünsch ich mir seinen Geist herunter um mich über die letzten Rampen zu schieben. Der letzte Aufschwung  geht  nicht mehr: Das Hinterrad dreht durch und ich muss 30m schieben. Noch 300m zum Ziel. Dort dann das Am-Boden-lieg-Totalerschöpft-Programm. Mehr war nicht drin…

Letztlich wars auch gar nicht schlecht. Als Gesamt 8. und 5. in meiner AK beende ich die Etappe. Ein Ergebnis der Gesamtwertung steht noch aus, da dürfte ich aber nun auch etwas nach vorne gerutscht sein…

 

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