Seit Vorgestern bin ich in Montichiari zur Bahn WM. Morgen beginnt die WM um 9:00 mit der Eröffnungsfeier und gegen Mittag werde ich in die 4.000m Verfolgung starten. War gestern noch entspannte 1,5 h radeln am Vormittag angesagt, schlagen wir heute den Beginn des Tages tot um am Nachmittag die Vorbelastung zu fahren.
Und mit jeder Minute wächst die Nervosität.
Eigentlich schon verrückt: Walter nutzt das umfangreiche Hochdruckgebiet und ist für einen zweiten Versuch am Eiger, Günther hat geniale Skitouren in den Dolos hinter sich, Franz ebensolche in den Lechtalern – wir fiebern auf 5 Minuten schnelles Radfahren in der Halle hin. Ist das schlau?
Es ist das, auf das wir hintrainiert, Stunden im Keller auf der Rolle geschwitzt haben. Morgen werden wir sehen, was rauskommt. Ich werde nicht vorne mitfahren. Die jungs vorne sind wesentlich schneller. Ich möchte meine Bestzeit von 5:11 verbessern, nach der schlechten letzten saison zeigen, dass ich noch schneller fahren kann. Es soll eine erste Empfehlung für das nächste Jahr werden.
Die Vorbereitung war gut, es sollte alles passen. 5 Minuten Tunnel. 5, 4, 3, 2, 1 Peng! Raus aus der Startmaschine, voll beschleunigen, noch aus der Kurve raus schneller werden, hinsetzen, Tritt finden, locker durch die zweite Kurve rollen, noch 15 Runden. Wo steht Robert? zu schnell? Zu langsam? Tief atmen, den richtigen Tritt finden, dran bleiben. Die Oberschenkel beginnen zu schmerzen. Noch 14 Runden… Nur noch die Schwarze Linie vor Augen, den Fahrtwind im Ohr, das Atmen im Kopf das Holz fliegt vorbei… Noch 13 Runden. Tunnel…
24 Stunden noch.