Aosta-Tal und das Ding mit der Sommerzeit

In Italien sind die Einkaufswägen größer

Tatsächlich würde in diesem Winter wohl kaum ein Skitourengeher aus den Nordalpen freiwillig auf die Südseite des Alpenbogens fahren. Wenn es auf der Nordseite schon wenig Schnee hat, so liegt auf der Südseite eigentlich (fast) nichts. Rainer und ich, der Karwendelexpress, sind jedoch zur Tour de Rutor angemeldet: Drei Tage Skitourenrennen im Val Grisenche. Das gab den groben Fahrplan der letzten Tage vor: Langsam in Richtung Südseite.
Nach dem Val Bedretto nutzen wir eine Nacht auf einem Campingplatz in der Schweiz zum Duschen (endlich!), Wäsche waschen (nötig!!) und einkaufen (ähh – nein). Und wir genießen die warmen T-Shirt Temperaturen.
Weiter geht es nach Italien (hier: Einkaufen) und ins Aosta-Tal. Das Wetter soll am Sonntag nochmal gut werden, und wir wollen auf den Testa del Rutor – einerseits interessieren mich die Bedingungen, da eine Etappe auch über diesen Gipfel geht, andererseits ist es nochmals eine gute Akklimatisierung und überhaupt eine schöne Tour.

Irgendwann sollte die Sommerzeit kommen

Irgendwann sollte die Sommerzeit kommen

Oben und unten eher ostseitig, in der Mitte südseitig, wir wollen etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang los. Abends sahen wir mehr Wiese als Schnee und wir sind gespannt, wie lange wir tragen müssen. Aber erst mal aufstehen – das fiel auch schon leichter um die Zeit. Wie üblich kümmere ich mich um das Teewasser, den Café, richte Obst für das Müsli her, das Lenzi schneiden sollte. Der kommt überhaupt nicht aus dem Schlafsack – was ist denn da heute los? Ärgerlich, wenn ich nun auch noch seine Aufgaben übernehmen muss und wir unnötig Zeit verlieren. Ist ja nicht so, dass ich nicht auch gern im Schlafsack liege.
Irgendwann ist er wach, umgezogen und wir frühstücken, der Ärger ist beiseite geschoben, wir lachen. Kurz vor 6:00 Uhr sagt die Uhr, es sollte schon längst dämmern… Ein Blick zur Kontrolle aufs Handy: da steht kurz vor 5:00 Uhr. Hhhmmm.
Sommerzeit! Wir haben die Umstellung auf die Sommerzeit übersehen und standen ein Stunde zu früh auf. Damit ist Lenzi für den Morgen entschuldigt 😉 Wir richten alles her, ratschen und warten auf die Dämmerung.

Endlich Sonnenaufgang, aber warum sind da Wolken?

Endlich Sonnenaufgang, aber warum sind da Wolken?

Marienverehrung mit Solarzelle und LED

Marienverehrung mit Solarzelle und LED

Eher selten: Aufstieg mit den Windbrakern

Zum geplanten Tageslicht gehts los, und bald zeigen sich hohe Wolken am Himmel. Nach gut einer Stunde können wir die Sonne über dem Grat im Osten nur erahnen. Vom Erahnen wirds nicht wärmer und anstatt Wärme und auffirnen bläst uns Nordwind um die leicht bekleideten Haxerl.
Der voraussichtlich gute Blick auf den Mont Blanc motiviert Lenzi und weiter gehts. Kurz unterm Gipfel im Windschatten das letzte Schweizer Leckerli, Abfellen, mal wieder Stapfen, Aussicht genießen und runter zur Abfahrtsavariante. Wir treffen noch drei Jungs, die die Strecke für das Rennen herrichten, ratschen etwas und ab gehts über ruppigen Schnee. Später warten wir noch erfolglos, dass dieser etwas weicher wird. Weiter unten hat es die Sonne doch geschafft, etwas Firn zu zaubern und während Lenzi schon ins Basislager fährt, hänge ich noch einen kleinen Firnhang dran. Der Rest des Tages ist von Einfachzuckern und Brühgetränken geprägt. Schön, heute nicht mehr fahren zu müssen – was für ein Luxus!
Mittlerweile sagt der Wetterbericht einen wunderschönen nächsten Tag an. Trotzdem bleiben wir bei der Entscheidung, nichts zu tun. Einen sonnigen Ruhetag genießen, bevor das Wetter schlechter wird, hat auch etwas.

 
Warten auf Firn Abfahrtsvariante TeteDeRutor_small_v9 TeteDeRutor_small_v5 Kalt Ski für die Abfahrtsvariante Schweizer Leckerli

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